Im Leadership ist schon immer eine bunte Vielfalt der Charaktere vorzufinden. Der Entscheider, der Choleriker, der Zahlenmensch, der Erfolgshungrige, der Narzisst usw. Doch nur wenige empathische Führungskräfte. Denn die galten bisher als nicht „geeignet“.
Meine Kindheitstage…
Bis zum Ende des letzten Jahrtausends führte meine Familie ein mittelständiges Unternehmen in der dritten Generation. Mein Spielplatz war nicht selten der Hof oder die Werkstatt des Unternehmens.
Und ja – es wurde nicht zimperlich miteinander umgegangen. Weder die Beziehung Chef-Mitarbeiter, noch Meister-Azubi und auch im Büro gab es klare Ansagen. Zart besaitete Menschen hätten in diesem Arbeitsumfeld wahrscheinlich ein schweres Leben gehabt. Heute stelle ich mir die Frage, ob es die vielleicht sogar gab? Und in meinen Kindheitstagen fragte ich mich so manches mal, warum die Menschen barsch und so hart miteinander kommunizieren. Diese Frage stellte ich mal meinem Großvater. Anfangs wimmelte er mich ab, „davon haben Kinder keine Ahnung“. Jedoch war ich hartnäckig und heranwachsend und so bekam ich irgendwann die Antwort „anders geht das nicht, sonst macht jeder was er will“.
Das geht doch bestimmt auch anders!
In der Tat beschäftigte mich das und ich überlegte was passieren würde, wenn alle miteinander höflich kommunizieren würden.
Fairerweise muss jetzt erwähnt werden, dass es damals keiner besser wusste und es durchaus unterschiedliche Führungsstile gab. Doch meist war der Chef der Häuptling, der das Sagen hatte. Die Menschen, die Unternehmen und die Führungsstile haben sich weiter entwickelt.
Heute ist Empathie für Führungskräfte ein wichtiges Fundament für die Führung ihrer Mitarbeiter. Denn wenn wir uns in unser Gegenüber versetzen können und der Perspektivenwechsel gelingt, dann haben wir mehr Raum für die Gestaltung für ein harmonisches Miteinander. Die Werte und die Stärken der einzelnen Mitarbeiter werden erkannt und können so ganz gezielt eingesetzt werden. Da jubelt doch glatt mein Herz.
Denn im Laufe meines Arbeitslebens bin auch ich dann mal an einen wenig empathischen Chef geraten. Das war ein Erlebnis der besonderen Art und für mich so einschneidend, dass ich beschloss „das geht auch anders“.
Die zentrale Frage, die ich mir stellte war: kann man das erlernen?
Wie lässt sich Empathie üben oder erlernen?
Dafür muss ich etwas weiter ausholen.
Die Reise beginnt bei mir selbst.
Ich bin sehr eng mit mir, meinen Werten und meinen Stärken in Kontakt. Das erreiche ich unter anderem durch viel Sport, Yoga, Bewegung in der Natur und einer ausgewogenen Ernährung. Immer wieder komme ich in die Reflexion und erlaube mir den Perspektivenwechsel. Ich lasse mich wenig davon beeindrucken, was andere über mich denken oder sagen, schließlich sind unterschiedliche Meinungen erlaubt. Aber ich versuche mich damit zu verbinden, wie meine Handlungen auf mein Gegenüber wirken. Das macht vieles leichter, mancher Konflikt kann vermieden werden und in gemeinsamen Projekten und dem Zusammenleben ist das eine sehr nachhaltige Herangehensweise. Dinge und Handlungen, die mit meinem eigenem Wertesystem kollidieren, versuche ich zu vermeiden.
Schon seit dem Kindesalter habe ich eine optimistische Grundhaltung zum Leben. Ich wusste immer „alles wird gut“. Zumindest habe ich schon immer daran geglaubt. Dadurch, dass ich mich auf den (hoffentlich) positiven Ausgang fokussiere, bekommt die dramatische, traurige und negative Seite keine Aufmerksamkeit.
Where the focus goes, the energy flows
Tony Robbins
Diese Aspekte berücksichtige ich auch in meinen Trainings mit Unternehmern und Führungskräften. Es ist kein Prozess von der Stange und/oder in einem Halbtagesworkshop erlernbar. Zeit und Geduld wird benötigt.
Der Ursprung liegt in jedem Menschen selbst.
Erst die Beziehung zu sich selbst sollte stabil sein. Dazu helfen Beobachtungen des eigenen Handelns und das Verhalten in unterschiedlichen Situationen.
Wenn Du im Außen etwas verändern willst, fange im Innen an.
Sich selbst zu begegnen ist nicht immer leicht. Viele Menschen tun sich damit schwer. Die Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur. Zeit ist gefragt. Und Ruhe. Im Hamsterrad gefangen, ist es recht schwierig.
Und es kann anstrengend sein. Neue Erkenntnisse, neue Sichtweisen und sogenannte dunkle Ecken kommen ans Tageslicht. Die müssen wir erst einmal sichten.
Durch diese Beobachtungen lernen wir jedoch enorm viel über uns selbst. Teilweise entdecken wir Muster, die bereits völlig veraltet sind. Es sind die Erfahrungen die wir im Leben sammeln durften und die uns zu dem gemacht haben, was wir heute sind. Aber wir entdecken auch soviel Schönes, was uns dankbar und demütig werden lässt.
Dieses „Date mit sich selbst“ lässt uns jedoch ein Gespür dafür entwickeln, was es mit Empathie auf sich hat. Empathie heißt laut Wikipedia übersetzt die Fähigkeit Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden.
Empathie ist doch nur was für Weicheier!
Führungskräfte argumentieren mir oft in den ersten Gesprächen, dass im Arbeitsalltag nicht immer Zeit für Empathie vorhanden ist. Wenn beispielsweise schnell Entscheidungen getroffen werden müssen oder Deadlines eingehalten werden müssen. Daher meine Argumentation, dass es kein „Prozess von der Stange“ ist und langfristig gehandelt werden muss.
Ergebnisse zeigen jedoch, dass Führungskräfte mit einem großen Einfühlungsvermögen
- den Mitarbeitern mehr Wertschätzung und Anerkennung entgegen bringen
- die Mitarbeiter fühlen sich gesehen, denn sie sind nicht Personalnummer XY, sondern Herr Schulz und Frau Meier.
- sie kommen mit Freude zur Arbeit
- Mitarbeiter, die mit Freude ihre Arbeit erledigen sind nachweislich produktiver
- die Kreativität und Sorgfalt steigt
- das nette Miteinander auf Augenhöhe lässt den Stresspegel sinken, selbst wenn auch mal hektische Zeiten vor der Tür stehen
- die Einsatzbereitschaft wird erhöht.
- im Team werden besser und schneller Entscheidungen getroffen
- die Kommunikation ist wertschätzend und freundlich
Meine Mission ist es, dieses Bewusstsein in den Unternehmen und bei den Führungskräften zu schaffen. Dass ihre Mitarbeiter das Kernstück des Unternehmens sind. Nicht die Zahlen, nicht die Auftragsbücher und auch nicht das schicke Foyer im Firmengebäude.
Gerne führe ich mit Ihnen ein Erstgespräch, wo wir uns kennenlernen und ich Ihnen meine Arbeitsweise vorstellen kann, bitte benutzen Sie dafür mein Kontaktformular.